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Die überstandene Nacht

18.10.2023

Es waren rotgolden die Lauben
im Dämmer noch einmal erstrahlt,
da hat manche Blume ihr Glühen
mit Tau auf den Wangen bezahlt.

Ein Zwitschern stieg zag aus den Gärten,
das bald in den Nachthauch verklang,
da rann dumpfes Schluchzen ins Dunkel,
als ob eine Quelle entsprang.

Wir sind an das Ufer gegangen,
die Schilfe, wie wogten sie weich,
es blaßte der Mond wie in Träumen
die schlafende Rose im Teich.

Und schaute ich dir in die Augen,
sprach dunkel zu mir feuchte Glut:
„Es stürzen die Ufer, die Dämme,
uns reißt auseinander die Flut.“

Ich hab deine Angst hold umfangen
und bettete dich auf das Gras,
verebbt ist das nächtliche Brausen,
hell tönte azurblaues Glas.

 

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