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Gefärbtes Sonett

21.11.2016

Goldgrün ein Teppich breitet sich im Leeren,
gewebt hat ihn mein Sinnen, als ich schlief,
nun will ich ihn mit Vasen nicht beschweren
voll Purpurblüten, prangend und lasziv.

Ich will mir Muscheln heben aus den Meeren,
Korallen grüner Glut, die Sonne sich berief,
bis meine Unglücksstürme sie verheeren,
und grauer Wolken Regenstriche schief

ein Grinsen meinen letzten Zeilen malen,
dann quietscht er schon mit seiner alten Leier,
der Werkelmann, und spottet meinen Qualen,

die Nacht hüllt mich in ihren schwarzen Schleier,
es schließen sich des Himmels blaue Schalen,
geendet hat der Farben späte Feier.

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