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Die Quittung

03.02.2020

Wir gehen nicht ganz auf im Tun.
Mit uns wandert der Schatten,
und wenn er verschwunden ist,
im blauen Zenit der Stille,
wandern wir schon nicht mehr,
sondern dösen in der Julisonne
und haben des Zieles vergessen.

Wir gehen nicht ganz auf im Sagen.
Immer löst sich vom Ufer ein Wort
und treibt wie die Frucht von uns weg
in der Strömung, jenseits des Sinns,
Strömung aus unterirdischer Kluft,
aber sie spült bisweilen die Frucht
an ein fremdes Ufer, wo sie keimt,
nicht für uns, nicht mehr für uns.

Wir gehen nicht ganz auf im Sein.
Ein Mögliches spaltet sich ab,
kehrt uns den Rücken oder höhnt uns
wie der niedliche Amor des Parks,
der den Pfeil schnellen ließ,
doch das Herz, das er traf,
ist nicht das taube in deiner Brust,
sondern das einstmals dir sang,
es rötete warm eines anderen Wange,
der sich von dir losriß und fern der Heimat
ein anderes Leben geführt hat.

 

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