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Launischer Herbstabend

25.10.2017

Dort gehen wir, glücklich Verwaiste,
der Pfad hat sich um uns bemüht
mit Herbstzeitlosen, Chrysanthemen,
Kieselsteine zwicken unsre Phantasie,
ein Duft von herben Kräutern
würzt die Dämmerung
mit Schelmerei und Übermut.

Antwort geben leicht uns
Schmeichel-Küsse.

Es tropft von Blättern,
tropft von Lichtes Wimpern,
Wind faucht den Staub von Röhrichtkolben,
flattert auf, ein Auerhahn,
aus Ginsterscharten, Nesselmulden,
und kräht, sein Flügel klatscht
der Kuh aufs Hinterteil,
der Wind hat kein Erbarmen
mit deinen Schlummer-Locken,
weckt sie zausend auf.

Antwort geben leicht uns
Glimmer-Blicke.

Du streust den Vögeln,
die noch übrig blieben,
Nüsse, trockne Beeren ins Gebüsch,
ich hör es dunkel knacken,
moosig seufzen, als würde kecker Huf
ein funkelndes Gehörn durchs Zwielicht tragen
und keuchend Anemonen
niedertreten Pan,
doch trillern uns statt Flöten
Kuckucks sentimentale Serenaden,
arios sich überschlagend
auf grüner Operettenbühne.

Abschied nehmen wir
noch nicht, noch nicht.

 

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