Skip to content

Sonett der Jahreszeiten

20.11.2016

In Jahreszeiten spiegelt sich mein Leben.
Mit sanften Flammen weck ich aus den Knollen
die Triebe. Die sich bräutlich öffnen wollen,
die Schwanendolden laß im Licht ich schweben.

Der Sommertag rührt mir mit sanftem Beben
die Zeilen unter Tropfen. Angeschwollen
das Fruchtfleisch ist, mein Reim. Mein Licht sät Pollen,
wenn goldnen Dämmerns kleine Mücken weben.

Und fallen Äpfel dumpf auf Schlummermoose,
tönt Wind mir aus der schwanken Verse Gräser,
ist letzter Rosen Glühen, was ich kose.
Hoch tönen schon des Frostes blaue Gläser.

O Seele winterlich, o Schmerz, dein Lichtkristall,
dir singt im Schlaf noch fern die Nachtigall.

Kommentar hinterlassen

Note: XHTML is allowed. Your email address will never be published.

Subscribe to this comment feed via RSS

Top