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Verblaßte Blume

14.03.2024

Der weiche Dunst der Dämmerung war Schnee,
im Schlaf ein kaltes Knirschen wie von Kufen,
dann hörtest du in heißem Zwitschern rufen,
bald taue auf der zugefrorene See.

Die Sonne, ein Rubin auf blauem Samt,
geschliffen wie Dionysos zum Ruhme,
du aber dachtest an die Purpurblume,
wie sie in ihrem schwarzen Haar geflammt.

Ein Seufzen zwischen Schilfen war der Mond,
wo ihr in hoher Sommernacht gegangen,
die dunkle Parze hat euch nicht verschont,

auch wenn von Wiederkehr die Wellen sangen.
Die Blume blaßt, gepreßt im Buch der Lieder,
ein toter Glanz geht deine Sonne nieder.

 

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