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Blasse Sonne

23.04.2022

Und eine Hoffnung blieb uns nicht,
nur einer blassen Sonne Licht,
das in die Nacht des Schweigens scheint.

Was nächtens hier ans Fenster pocht,
daß flackert banger Herzen Docht,
Wind ist es, der das Wort verneint.

Den Stern, der deinem Auge glich,
den Stern, von dem mein Aug nicht wich,
hat eine Wolke uns verhüllt.

Dein Lächeln, wie ein Veilchen weich,
der Stirne Blatt, gedankenreich,
ein schwarzer Sturm hat sie zerknüllt.

Dein Schlummer glitt, ein trunkner Schwan,
auf meines Atems grüner Bahn
ins stille Schilf des Morgenlichts.

Schon irrt der Strahl im Labyrinth
der Seele, und wir sterben blind,
tief über uns azurnes Nichts.

 

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