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Die Rosen des Adonis

15.12.2023

Der Eber hat, erzählt sie uns, die Mythe,
die zarte Haut dir tödlich aufgeschlitzt.
Der blühend du im Arm lagst, Aphrodite,
hat dich vorm dunklen Abgrund nicht beschützt.

Die warmen Tropfen, die zur Erde quollen,
hat wohl verwandelt ihre Zaubermacht,
daß deine Schöne uns bleib nicht verschollen
und auferstehe in der Frühlingsnacht.

Es muß das Wort, das dichterische, geben
sein Blut Gespenstern, Nornen alt und grau,
bis aus der Angst es sanfte Blicke heben,
zu öffnen seinen Blütenkelch dem Tau.

Verglüht der Mond, fühl, Dichter, Rosenatem,
den Duft des Worts, der Goethe trug zu Hatem.

 

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