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Der Maulwurf

10.03.2017

In mir rieselt Erde,
ich kau die Krume Nacht.

Ich taste nach dem Rütteln
von Egerling und Raupe.
Meines Lebens Fest
ist ein toter Wurm.

Ich streife an den Wurzeln
mir aus dem Fell den Traum.
Es klebt an meinen Wimpern
der graue Niemandsstaub.

Ich grabe, scharre, wühle,
niemals wird es Licht.
Ich starre, harre, lausche,
niemals tönt ein Lied.

Ich hör nur dumpfes Heulen,
ich hör nur wildes Schluchzen
durch meiner Labyrinthe Gang.

Ich warte auf den Winter,
ich hoffe auf den Schnee,
ein Guckloch mir zu schaufeln
in die menschenleere Pracht
kalt glitzernder Kristalle.

In mir rieselt Erde,
ich kau die Krume Nacht.

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