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Dämonische Kehre

03.11.2023

Der scharfe Wind, der nun verächtlich zischt,
war einst ein Lüftchen lau, das sanft umfächelt
des Denkers Stirn, dem Atem sich gemischt
ins Abendlied und Liebe hat gelächelt.

Der wilde Schrei, die Fäulnis Blasphemie,
die nun die Unschuld peitschen, Bilder flecken,
sie sangen einst und beugten scheu das Knie,
doch ließ der Dämon sie am Blutschweiß lecken.

Der Geist der Andacht, der mit Knospen sann,
hat zierlich aufgewölbt die Waldkapelle,
sie ist verödet, liegt stumm unterm Bann,
Gras überwucherte die reine Schwelle.

Mußt, Dichter, du der Väter Sangart tauschen
mit namenloser Meere grauem Rauschen?

 

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