Das letzte Wort
Ich sah um Mitternacht den goldnen Schein,
und wie im dunklen Spiegel glomm ihr Haar.
Gespaltnes Blumenblatt schien sich ein Paar.
Dann pochte Blut im Rosen-Herz allein.
Aus Schattenmund floß mir der schwere Wein
in einen Kuß, der rot von Seufzen war.
Die Flamme sang, die Flamme sagte wahr:
Ich bin der Sieg, du wirst die Asche sein.
Kein Mund singt, wie es Blut und Flamme tut.
Steigt Mondes Blume aus dem Grab der Nacht,
zerbricht das Herz an seiner weißen Glut.
Wie bleich verstummt der Mensch vor höchster Pracht,
wenn sich in Todes Staub ein Stern entlud.
Ihm schweigt das letzte Wort: Es ist vollbracht.
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