Die Reliquien
Der Wahrheit Kelch liegt umgehauen,
das Gold des Weins, das ihm entquollen,
verblich im ersten Morgengrauen.
Als zögernd Vogelruf erschollen
vom Garten mit den wehen Trieben,
ließ lauer Hauch die Krümel rollen,
die auf dem bleichen Tuch geblieben,
vom Brot, dem ungesäuerten,
wie Vätergeist es vorgeschrieben.
Die treuen Sinn beteuerten,
und Hoffnung aßen, Glauben tranken,
daß ganz sie sich erneuerten,
sie bargen sich in Schattenranken
und flohen vor den Feuerzungen,
dem Blut, das dunkle Engel tranken.
Den Spatzen nur ist es gelungen,
sie flatterten zum Tisch des Boten
und labten ihre kleinen Zungen
an den Reliquien des Toten.
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