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Was die Wasser sangen

13.01.2024

Auf trüber Flut erschien ein helles Bild,
ich stand verloren auf der alten Brücke,
im Schaum der Wellen glänzten tiefe Blicke,
als wäre ich, was aus dem Dunkel quillt.

Und ging ein Fremder ich ins Abendrot,
nahm mich ein bitter-süßer Reim gefangen,
die fernen heimatlichen Wasser sangen:
„Den heißen Durst löscht dir ein kühler Tod.“

Ist Sommernacht das Fenster aufgetan,
und später Rosen dunkle Düfte quälen,
hör ich tief ächzen an den Uferpfählen,
der meiner harrt, den alten Eichenkahn.

Schon treiben Vers und Schmerz auf schwarzen Wogen,
den Knospen gleich, die Liebe sich gezogen.

 

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