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Wenn die Sonnensänge weichen

11.09.2022

Und wenn die Sonnensänge weichen
und stumme Nacht den Azur teert,
muß auch der Rose Herz erbleichen,
die unser Lied mit Duft genährt.

Doch können wir in Schattenlauben,
wenn schon das Sonnenrad zerbrach,
noch glühen sehen manche Trauben,
gibt unser Herz der Täuschung nach.

Hat alle Schalen Wut zerschlagen,
in denen Gottes Wein geschäumt,
bleibt keine Hymne, uns zu tragen
vom Abgrund, wo die Hoffnung säumt.

Und hören wir die Eisen hämmern,
sich fressen durch der Gräber Moos,
so wollen wir im Zwielicht dämmern,
bis uns versteint der Mund, der Schoß.

 

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