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Der Kokon der Erinnerung

13.07.2022

Wie wankten müde wir von all den Funken,
die ausgeseufzt der sagenträge Rhein,
wie lallten wir von Sommerluft betrunken,
die süßer kitzelte als perlender Wein.

Und als wir unter abendroten Lauben
dem Gurren lauschten, nah beim alten Teich,
wo zarte Zungen tunkten Turteltauben,
verwirrten sich zwei Schatten, Ranken gleich.

Was aber uns von Herz zu Herz geflossen,
wie Knospe, die auf Knospe niedertaut,
hat in ihr Dunkel Erde eingeschlossen
und zwitschert noch am Himmel, wenn er blaut.

Und mußten scheiden wir am Pavillon,
die Namen bleichte aus schon Morgenlicht,
blieb mir im Schilf des Schlafes ein Kokon,
was darin zagt und zittert, weiß ich nicht.

 

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