Fransen
Zerlaufene Schminke.
Ob echte Tränen, ob falsche,
sie glaubt es sich.
*
Tropfen auf dem Glas.
Das große Wort, das kleine,
sie perlen ab.
*
Das Licht im Türspalt.
Erwartung, golden blühend.
Das Dunkel dann.
*
Der Scheinwerferkegel.
Myriaden Mücken.
Vertanes Sein.
*
Die Taxiuhr flimmert.
Baum für Baum fliegt hin.
Jeder kostet einen Cent.
*
Das Herz pocht im Dunkel.
Der Mund, sein warmes Licht.
Seine süße Lüge.
*
Ein großes Volk ohne Gesicht.
Was glitzert allda?
Prothesen ohne Gefühl.
*
Die Lider zählen die Zeit.
Der Mund spaltet die Ewigkeit.
Das Herz träumt allein.
*
Die Flamme singt vom Tod.
Ein süßes Lied.
Es tanzt das Kind mit ihr.
*
Der Fahrtwind der U-Bahn.
Wahn und Gestank.
Ankunft ist Abschied.
*
Die Ehrenkette baumelt.
Die Hände beschwören.
Ein elender Köter bellt.
*
Das Herz beklebt mit Emblemen.
Der Mund redet Knebel.
Die Seele stinkt.
*
Kennst du dich da aus?
Dein Lachen spricht Bände.
Ich kenne mich da aus.
*
Das Kind küsst die Puppe.
Die Puppe kann sprechen.
Das Kind lernt sprechen.
*
Die Erde, menschenleer.
Was sie nicht finden mit sich,
Atem der Stille.
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