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Hoffnung für Dichter

03.06.2024

Ist es schon Herbst, hier liegen Blätter, fahle.
Ich hab so lang geschlafen und mir war,
der volle Mond stand überm Totenmaar,
ein Blütenblatt sank in die runde Schale.

Als könnte noch ein süßes Wort mir reifen,
schien eine Frucht im dunklen Laub erglüht,
ein starrer Schatten, der umsonst sich müht,
konnt ich nach ihrer Lebensglut nicht greifen.

Duftloses Blühen wie an blauen Scheiben,
bizarres Ranken mag dich Verse lehren,
die wie der Schwermut schwarzes Blut gerinnen.

Doch sollst du, Dichter, nicht im Finstern bleiben:
Wenn ihn die Küsse jungen Lichts verzehren,
wird dir der Vers im Blumentau zerrinnen.

 

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