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Schwestern des Lichts, wo seid ihr?

05.09.2017

Alkäische Strophe
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Wo gehn die Pfade tönender heim ins Blau
und streut das Licht des Abends die Blüten mir
geröteter auf müde Schultern,
will eine Weile ich sinnend rasten,

am nackten Stein belauschen den Tau und wie
mir reden Dornen dunkelnden Strauchs vom Tag,
ob er wie Rosen still verblutet,
schließet wie Rosen ein stummes Sehnen,

und höher schauen Wolken sich dehnend lang-
sam lösen Geist und Bild in die kommt, die Nacht,
die kommt, mit schwarzen Federn hüllend
Schmerz und was zuckt wie Gestirn, die Liebe.

Ich liege schwerelos wie ein Blatt im Teich,
mich tragen Wassers Seufzer wohin, wohin,
hier ist kein Ufer, kein Ufer nirgend,
Lilien, Schwestern des Lichts, wo seid ihr?

 

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