Träume, dünne Zwirne
Träume, Fäden, dünne Zwirne,
die mir in den Nächten weben
Geister um ein fremdes Leben,
aus dem Nabel, aus dem Hirne.
Dringen leicht durch Kalk und Mauern,
schlingen sich um Bauch und Haare
banger Kinder, heißer Paare,
künden zitternd mir von Schauern,
zarter Nester dunklem Schwanken
in den Schilfen, die noch klingen
von des Wassers grünem Schwingen,
kükenwarmen Brutgedanken.
Manchmal zucken sie wie Ruten,
hat ein Fischweib angebissen,
könnt ich es ins Freie hissen,
doch zergehtʼs in Mondes Gluten.
Manchmal überfüllt mit blauen
Blasen mich ihr Lustgezitter,
Blüten zärtlicher Gewitter,
die an meinen Lippen tauen.
Morgensonne lacht des Wilden,
der von Fäden ganz umsponnen,
wie die Raupe, die begonnen,
sich zur Puppe umzubilden.
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