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Die verwaiste Hütte

29.08.2023

Dort blitzten immer blank die schmalen Scheiben
durchs Blattgerank von Efeu und von Wein,
an Wintertagen goß der Kerzenschein
ein Weihnachtsschimmern in das Flockentreiben.

Weißt du es noch, als wir vorübergingen,
die Fenster waren auf, das Abendrot,
wie es im Schnee des Linnens hat geloht,
da hörten wir sie wie in Träumen singen.

Die Hütte steht verwaist, die Ranken blassen,
Schutt, wo Tomaten sie und Bohnen zog,
und wie die Schwalbe, die gen Süden flog,
hat über Nacht das Nest auch sie verlassen.

Muß auch das Lied wie Vogelruf verstummen,
im Dichterherzen bleibt ein dunkles Summen.

 

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