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Erwacht und nicht erdacht

25.03.2018

Non factum sed genitum

Was uns entzückt mit blauer Lüfte Flügeln,
betauter Gärten Veilchen, Phlox und Flieder,
in dunklem Moose quellend helle Lieder,
kann keines Menschen grauer Sinn erklügeln.

Was rinnt wie eine große Träne nieder,
verflossner Schmerzensmond auf Abendhügeln,
was schmolz dahin in Sommers Sonnentiegeln,
ballt keines Menschen Hand ins Dasein wieder.

Die Dolde Glück im Beben leiser Stunden,
die zarten Dufts den Liebenden sich neigte,
ward unverhofft wie Gottes Hauch empfunden.

Warum Gerank die Schatten weich verzweigte
um eines kleinen Vogels kleine Klagen,
wer könnte ungeküßten Munds es sagen?

 

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