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Vincenzo Cardarelli, Illusa Gioventù

04.12.2015

O gioventù, innocenza, illusioni,
tempo senza peccato, secol d’oro!
Poi che trascorsi siete
si costuma rimpiangervi
quale un perduto bene.
Io so che foste un male.
So che non fuoco, ma ghiaccio eravate,
o mie candide fedi giovanili,
sotto il cui manto vissi
come un tronco sepolto nella neve:
tronco verde, muscoso,
ricco di linfa e sterile.
Ora che, esausto e roso,
sciolto da voi percorsi in un baleno
le mie fiorenti stagioni
e sparso a terra vedo
il poco frutto che han dato,
ora che la mia sorte ho conosciuta,
qual essa sia non chiedo. Così rapida
fugge la vita che ogni sorte è buona
per tanto breve giornata.
Solo di voi mi dolgo, primi inganni.

 

Illusionen der Jugend

O Jugend, Unschuld, Illusionen,
sündelose Zeit, goldene Ära!
Wenn ihr vorüber seid,
trauert man euch gewöhnlich nach,
als handele es sich um ein verlorenes Gut.
Ich weiß, daß ihr schlecht gewesen seid.
Weiß, ihr wart nicht Glut, sondern Eis,
o ihr schneeweißen Bekenntnisse meiner Jugendzeit,
unter deren Mantel ich gelebt habe,
wie ein von Schnee bedeckter Baumstumpf:
grüner Stamm, moosbewachsen,
quellend von Säften und unfruchtbar.
Nun, da ich, erschöpft und ausgemergelt,
von euch entbunden, in einem Nu
meine blühenden Jahreszeiten durcheilt habe,
und hingestreut auf dem Boden sehe,
wie wenig Frucht sie abgeworfen haben,
nun, da ich mein Schicksal erkannt habe,
frage ich nicht, was es mit ihm auf sich hat.
So rasch vergeht das Leben, daß alles Schicksal gut ist
für einen so kurzen Tag.
Nur euch beklage ich, frühe Illusionen.

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