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Der gepeitschte Reif

14.09.2017

Alkäische Strophe
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Ausschwingend gleich dem Reif, den gepeitscht hat einst
ein Kind, er läuft noch etliche Büsche weit
durchs Gras, beträuft von frühen Monden,
trudelnd bald zögernd bald kippt er um in

das Schilf der Schatten. Winde verschluckten schnell
den harschen Ton, wenn unter dem Rad sich bog
der spröde Halm und Kiesel knirschten.
Aber das Kind, schon verdrossen, läßt ihn

auf morgen liegen oder für immer gibt’s
ihn auf. So ward im Schicksalsgetriebe ich,
auch ich gepeitscht zu bangen Schwüngen,
wirbelnd dahin unter wessen Händen wirbelnd

dahin durch Schlünde bebender Lippen und
der Blicke Dickicht. Ging mir nicht auf ein Mund
von Quellen dunkel-wehen Wohllauts?
O ihn vergaßen des Glückes Kinder.

 

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