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Die Grablichter

18.12.2018

Unter Birken, Ulmen, Buchen,
fahlem Dach der Dämmerung,
leben sie und weinen Honig,
sterben sie und weinen Wachs.

Dort im Schnee die kleine Flamme
vor dem Engelchen aus Gips,
dort im roten Stundenbrenner
wacht die Trauer, träumt der Schmerz.

Wie die Alten sie entzünden,
schieben zitternd sie zurück
unters Kupferdach des Leuchters,
daß ein Herz noch Glühen hat.

Und die junge Witwe huldigt
ihrem Toten Lilienduft,
blasser Wangen weiche Tränen,
scheue Funken im Gesicht.

Doch ich schaue aus der Ferne
Seelenflammen in der Nacht,
hör die Grabeslichter singen
Lieder süßer als der Tag.

 

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