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In erwachten Auen

27.04.2023

Die Landschaft hüllt sich noch in keuschem Flaum,
auf den mondbange Halme Tropfen säen,
schon schüttelt Schluchzen sie und Flammen nähen
geblümte Muster auf den grauen Saum.

Ein Rauschen ruft den Wassern: „Seufzet Schaum,
den Wolken gleich, die sich ins Blaue blähen.“
Der Herr des Lichts den Schatten: „Ich will mähen,
die Kinder Floras brauchen Atemraum.“

Wir wollen durch erwachte Auen gehen,
was wir uns sagen, würze Wohlgeruch,
die stille Rosenknospe schwanke süß.

Wir wollen eins im Aug des andern sehen,
ich breite dir des Liedes Strahlentuch,
du mir verschwiegner Monde Dämmervlies.

 

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