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Die Seele, fremd

15.06.2018

Ich kenne nur das Licht am Ranft
des Tages und der Nacht.
Alles andre winkt im Traum
einer Seele, die wie Tau
trügerisch an Blüten-
blättern glänzt,
an eigner Knospe
langsam niederrinnt.

Ich höre nur den Wind im Gras
und dunkler Flamme Knistern.
Alles andre ist verstummt
wie Seufzer unterm Laub
des Sommerpfads,
wie Zwitschern
unterm Leichentuch
des Monds.

Ich fühle nur den fremden Hauch
und Flocken an den Wimpern.
Alles andre liegt erstarrt
wie Veilchen unterm Schnee
verwaisten Angers,
wie unter Wassers
hartes Glas
gebannter Flügel.

 

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