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Hoher Mächte Lehen

19.05.2023

Die bleiche Frucht der ausgelaugten Erde,
Gesichter, wie in Folien verpackt.
Uns rührt nur an Hauch atmender Gebärde,
die Anmut hat, von eitlem Schwulst entschlackt.

Die aus dem Abgrund wirbeln, trübe Flocken,
sie schmelzen schon an Frühlichts Wimpernschlag.
Ins blaue Läuten abendlicher Glocken
taucht seinen Purpur ein der Sommertag.

Wir wollen sie im Turm der Nacht verriegeln,
Gespenster, blind geschabtes Traumgraphit.
Wenn Strahlen sich im Tau der Silben spiegeln,
hat Wärme das Gedicht und Kolorit.

Pigmente, Flammen, hoher Mächte Lehen,
wir bannen sie ins Bild, auf daß wir sehen.

 

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