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Die Muschel

05.03.2017

Schale, kristalline Form der Haut,
in der das scheue weiche Leben
ruhig atmet, wimpernzittrig saugt.

Welcher Sinn, sich selber dunkles Weben,
hat zu schönen Mustern sich erweckt
und ließ des Perlmutts Blässe schimmern?

Wir stehen nackt vor diesem alten Dasein,
dem schlammgeborgnen Muschelflimmern,
wenn Mond von ihm den Meerschaum leckt.

Wir sind in unsres Weilens Haus nicht so gedeckt
und brauchen Tür und Fenster in den Mauern,
wo vom First des Schwindelns stürzt das Glück.

Und sterben wir zerwühlt in trüben Schauern,
bleibt wie blanker Stein der Sinn des Wohnens
auf dieser dunklen Erde ganz verwaist zurück.

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