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Gespenster der Stadt

29.07.2020

Gespenster gehen durch die Einkaufsstraßen,
in prallen Taschen tragen sie den Tod,
ihr Bildnis zittert in den Fensterscheiben,
doch auf dem erznen Schild des Engels nicht.

Ihr Träumen reißt, ein fahles Zwielicht-Flackern,
in kalte Zahlenströme das Gesicht,
in ihres Lächelns papierner Jahrmarktblüte
schwirrt sich die blaue Abort-Mücke müd.

Und was sie reden, rinnt wie schwere Tropfen
von Blatt zu Blatt herab auf stummes Moos,
und wenn sie lieben, welkt an ihren Seufzern
von Kuß zu Kuß der Glanz von stillen Rosen.

Der Überdruß verklebt die starren Wimpern,
vertaner Blicke unfruchtbares Licht,
ins Wüste zucken ihre Gesten, Quallen,
die irren Muskels Krampf ins Grauen peitscht.

 

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