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Liebespfad am Rhein

31.10.2022

Wir seufzten durchs Gerank von Reben,
der Trauben feuchter Glanz
schien schwarzen Locken zu entschweben,
mäadentrunknem Tanz.

Weich hat uns Ufergras umwattet,
heim flüsterte der Fluß,
von Blumen, ach, wie Duft ermattet,
die Blüte fiel, dein Kuß.

Der Strahl, der fahles Blatt entzündet,
zerfloß wie Purpurwein,
die Knospe, blauer Nacht geründet,
der Mond versank im Rhein.

Es war im Gurren junger Tauben,
was Mund an Mund uns schwieg,
es war im Rieseln lichter Lauben,
was Schluchzen überstieg.

Und die an deinem Aug geglommen,
die Tränen sind herab
in deinen stummen Schoß geschwommen,
o Liebe, Schoß und Grab.

 

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