O dunkler Erde Lust
Wenn herbstlich dunkler Schauer
Efeu rührt am Stein
und ich lieg allein
beim Moos der Bruchsteinmauer,
wird milde Hand entzünden
einer Kerze Docht,
ach, mir unverhofft,
von fernem Glühen künden?
Wird Windes dumpfes Heulen
vor Kreuz und Strauch,
seelenlos ein Hauch,
wirbeln Laub um kahle Säulen?
Mag sich wohl ein Täubchen senken
auf den rohen Stein,
wo ich lieg allein,
mit leisem Gurren mein zu denken?
Legt ein Kind mir Herbstzeitlosen,
die ihr Liebe gab
auf das öde Grab,
oder taubenetzte weiße Rosen?
Wenn in Stengeln Säfte steigen
in der Blumen Brust,
o dunkler Erde Lust,
wird der morsche Stein sich neigen.
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