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Fahles Sprühen

03.10.2017

Blauer Baldachin
über Rebe und Laub,
wo aus Sonnen-Alphabeten
erglüht die Traube des Worts.

Was uns die Zunge kitzelt,
ist fahles Sprühen,
irrfarben verlöschend
in der Gaze
nächtlichen Schnees.

Die Echse aber färbt,
das sie durchspringt,
das Feuer.

Wer denn schriee
in der Folter häutender Flammen
Wahres uns zu?

Des Seeadlers ausgespannter Flügel
ist Gestalt des Windes,
der sich selber trägt.

Wir aber sinken
vor der flackernden Funzel
des Un-Muts
aus uns selber
zu Scherenschnitt-Grimassen
leerer Häute,
die sich äffen.

Die Rose trägt die Rose
in sich selbst,
sie blüht den eignen Tod
zur Wiederkehr.

Uns ist gegeben,
die Rose Wort
bis an den Rand der Dunkelheit
zu rupfen,
des Lichtes Blätter uns zu streuen
auf das eigne Grab.

 

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