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Staub und Verklärung

13.09.2017

Alkäische Strophe
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Der Staub kehrt immer wieder, in Nischen hockt
des Chaos Braut und schüttelt die Schuppen aus
dem Haar, der ganze Kosmos schuppt sich.
Rieselt nicht Staub aus den Worten ewig?

Dies Wuchern, Schlingen, Strotzen von Wegerich,
Brennesseln, Disteln, Knöterich, Hahnenfuß,
Rousseau kannʼs Gärtnern nicht versüßen,
blassen die Astern und stirbt die Rose.

So leben wir: mit Scheuern und Neuern, mit
Entwirren, Wischen, Klären verschmierten Sinns,
bis wir erschöpft um Regen flehen,
uns mit dem Kehricht hinwegzuspülen.

Doch hat er triefend alles erfrischt, dann weht
ein feiner Geist aus glänzenden Strömen auf,
auf reinen Lippen blüht von Himmels
Samen das Lied uns, des Atems Blume.

 

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