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Tod und Auferstehung

06.09.2017

Alkäische Strophe

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Die zarten Schleier windet das Abendlicht
wie scheuer Herzen heimlich gewebten Traum
den Birken weich um Haupt und Lenden,
langsam erstirbt wie im Schlaf ihr Flüstern.

Uns aber hält ein letztes Verlangen wach,
wenn über dunklen Wogen der Blumennacht
der Mond ein wildes Ahnen hinrollt,
daß uns verzögern den Abschied Küsse.

So sinken ineinander ermattet wir
ins Bodenlose, schmeckend am andern nur
den Staub, der wölkt von Lippe zu Lippe,
Rosen zerblätternder leerer Worte.

O, schlösse uns wie Knospen die Liebe auf
das Angesicht und träuften aus Wolken uns
Gesang die hohen Geister nieder,
Wandel erschauernd den sanft Geweckten.

 

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