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Das Lallen aus dem Fenster

01.09.2017

Alkäische Strophe

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Du schau, die roten, üppigen Wangen dort,
die Rosenblätter, haben der Tränen viel
und schwappen, Neckars Wiegenlieder,
heimwärts zum Abgrund des dunklen Wortes.

Am Fenster hoch im Turm, widerspiegelnd irr
des dunklen Lebens Sonne, das kalte Blau,
ein fremder Mund lallt, oui, je suis, je
suis, das Gesicht, die Garonne entführt es,

das dünne Blatt, verkohlt von dem Zeichen, das
ein Kuß ihm eingebrannt, aus dem Totenreich
ein Schrei, und schwimmt ins Offne meerwärts,
Heimkehr wird sein beim Gebrüll der Wogen,

doch nicht im Turm, beim Irrgang im Öhrne nicht,
im Garten nicht bei Veilchen, und silbern geht
der Wolke Schweigen übers Grabmal,
wo nicht mehr deutbar ein Name schwindet.

 

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