Skip to content

Geleit von sanften Geistern

08.01.2025

Sanfte Geister mögen dich geleiten,
hold dir wie versehrten Seelen Feen.
Sinnend magst, gedämpften Schritts, du gehen,
auf verschlungnen Pfaden, überschneiten,
wo die blassen Blüten niederwehen.
Mögen sanfte Geister dich geleiten.

Daß du nicht erschrickst vorm jähen Knistern,
Schatten, raschelnd im Gesträuch. Es regen
sich die kleinen Sänger deinetwegen,
zählen dich zu ihren Mitgeschwistern,
und sie singen süß den Abschiedssegen.
Schrick nicht auf, es war nur Flaum und Flüstern.

Kommst zum Schilf du, lausch der weichen Welle.
Trunken seufzt der Kahn, begrünt vom Moose.
Wie im Traum treibst du, die schwerelose,
an des Jenseitsufers sanfte Schwelle.
Nacht blaut hell, die hohe Herbstzeitlose.
Und im Schilf weint noch die weiche Welle.

 

Comments are closed.

Top